The end of a never-ending story*

20170614_142608Ich hoffe, dass dieser Neuanfang nun endlich das Ende der endlosen Jobsuche ist. Ich habe die Zusage für einen Job. Laut der Arbeitsvermittlerin, die als Personalerin agiert, ein Job “bis zur Rente, wenn Sie mögen”. Puh, das weiß ich doch jetzt nicht. Ich bin gerade froh, dass wir zum ersten Mal länger als 3 Jahre in einer Wohnung wohnen, da kann ich noch nicht bis zur Rente denken. Egal, es ist ein Job mit einer langfristigen Perspektive. Ob er mir wirklich gefällt, werde ich wohl erst im Arbeiten herausfinden, aber er erfüllt viele Kriterien. Es ist ein Kommunikationsjob. Ich bin raus aus der Politik, aber trotzdem gibt es einen Bezug. Der Job ist international ausgerichtet, aber (noch) ohne Reisetätigkeit. 30 Stunden bringen echt mehr Geld für uns. Ich habe zum ersten Mal eine Frau als Chefin. Und ich habe diesen Job ohne Beziehungen bekommen, einfach durch eine Stellenausschreibung und (3!) Vorstellungsgespräche. Yay. Wermutstropfen ist leider, dass ich in die nächst größere Stadt pendeln muss – oder wir langfristig umziehen, weil auch der Mann da schon hinpendelt und gerade von seinem Arbeitgeber übernommen wird (vorher Arbeitnehmerüberlassung).

Gefühlt bin ich seit knapp 10 Jahren auf Jobsuche. Ende 2007 habe ich mein Studium beendet. Da habe ich angefangen, mich auf Jobs, Volontariate und auch Praktika zu bewerben. Und da sich da am Anfang immer nur kurzfristige Sachen ergaben – China, Berlin, Hamburg, war ich immer am weiter bewerben, bis ich dann 2009 in Leer landete. In meinem ersten “richtigen” Job. Aber da war ich unglücklich, weil ich immer noch Dresden liebte und vor allem den Mann dort hatte. Ich bewarb mich weiter in Dresden, um diese leidige Fernbeziehung beenden zu können. Dann wählten wir den “Heldennotausgang”, wie mein Vater diesen Weg immer so schön beschrieb. Wir machten einfach** mal ein Kind. Das würde mir Elternzeit bescheren und wir könnten entscheiden, wo wir weiter zusammen leben könnten. Zwischen Hamburg und Dresden fiel die Wahl auf letzteres. Meine erste Bewerbung schrieb ich als L. 6 Monate war, es war ein spannende Stelle an der Uni, die ich natürlich nicht bekam. Und auch sonst schob sich in der folgenden Zeit nichts zusammen, auch als die Betreuung gesichert war. Nun, ich landete in meiner Verzweiflung in meinem alten Job in Leer, weil auch des Mannes Vertrag in Dresden am Auslaufen war. Kaum eine Entscheidung habe ich mehr bereut. Erst der Tod meines Vaters brachte im Nachhinein Sinn in dieses Jahr, das ich so an Zeit mit ihm in der selben Stadt verbracht hatte. Der Abschied von Dresden fiel mir unendlich schwer und dann verlor ich den Job auch noch, hatte meine Familie 500km durch Deutschland gezerrt und der Mann hatte noch keinen neuen Job. Also bewarben wir uns beide. Der Mann zum Glück mit mehr Erfolg als ich, aber diesen Sommer der Unsicherheit hat sich tief in mein Hirn eingebrannt.

Mit wenigstens einem sicheren Job konnten wir dann immerhin das Parallelprojekt Kind 2 andenken. Wir scherzten, was wohl zurerst eintreffe – bei unserem Glück die Jobzusage zusammen mit dem positiven Test. Immerhin hatte ich (fast) schwanger noch 2 Gespräche aus denen aber – so im Nachhinein Gott sei Dank – nichts wurde. Ich arbeitete ein bisschen in einer Firma eines Freundes mit, lernte vieles und bastelte mir lustige Patchwork-Karriere-Ideen in Selbstständigkeit. nebenbei begleitete ich meinen Vater in seiner Krankheit und seinem Tod, räumte die Wohnung, kümmerte mich um den ganzen Scheiß, holte meine Mutter in die Stadt und bereitete die Ankunft meiner 2. Tochter vor. Auch bei ihr bewarb ich mich ohne die Betreuung schon 100%ig gesichert zu haben, hatte aber meine Mutter in der Hinterhand. Aber so richtig Fahrt in die Bewerbungskiste erst vor einigen Wochen gekommen, mit mehreren Gesprächen und am Ende tatsächlich einer Zusage. Ich bin sehr gespannt, morgen in einem Monat wird es losgehen.

 

*hoffentlich!

**das war schon wohlüberlegt und ein Wunschkind – einfach war es insofern schon, denn es klappte praktisch beim ersten Versuch nachdem ich die Pille abgesetzt hatte, trotz Fernbeziehung aka minikleinem Zeitfenster.

Augenblick, verweile doch…

20170221_112458Nein, ich bin nicht sentimental. Ich liebe es, meinen Kindern bei der Entwicklung zuzusehen, ihre eigene Freude an jedem Schritt weiter in diese Welt, in den Menschen hinein, der sie sein werden. Ich möchte auch nicht immer nur Babys hier haben, nein ich bin ganz furchtbar gespannt auf diese großen Kinder.

Aber manchmal, da liege ich abends neben so einem schlafenden Baby. Das liegt da, wie gemalt, ist erschöpft von einem neuen Tag voller Abenteuer und Entdeckungen. Und da möchte ich ganz kurz die Zeit anhalten und diesen Augenblick abspeichern für immer. Dieses überquellende Gefühl der Liebe und Fürsorge, das Gefühl des Gebrauchtwerdens, dieses Gefühl des kleinen, kuschligen Babys in meinem Arm möchte ich konservieren und hervorholen können, wenn mir streitende und heulende Kinder mal die Nerven strapazieren werden.

Kinder, Kinder

kinderDie Große schwitzt wie Papa. Die Kleine ist ein Kaltfuß wie Mama. Die Kleine ist kitzelig wie Papa. Die Große ist mutig wie Mama. Die Kleine hat empfindliche Augen wie Mama. Die Große hat blaue Augen, weder wie Mama noch wie Papa, dafür Oma und Opa und Tante. Die Kleine hat dunkle Augen wie Papa. Die Große plappert wie Opa. Die Kleine schläft wie ihre Tante, ausgiebig. Sie sehen sich ähnlich, und dann doch wieder nicht. Jeder ein Mensch für sich, mit einem besonderen Platz in meinem Herz.

Manchmal bin ich einfach so erstaunt über diese Kinder, die einfach so zu uns kommen. Diese Kinder, die wir gemacht haben, ohne (große) Anstrengung und jetzt einfach da sind. So sind, wie sie sind und nicht anders. Neue Menschen. Wenn man genau drüber nachdenkt ist das total irre.