Puh, das wird ein langer Tag….
Um 00.30 hatte ich das Gefühl, endlich einzuschlafen. Bis zu dem „klong“ der Türklinke, das in der Regel die Tochter ankündigt. „Hab Durst“. Der wurde gestillt, das Kind kuschelte und ich döste vielleicht so bis 1.30h. 1. Toilettenpause. Wieder ins Bett, um 2.00 stand ich wieder auf. Nochmal Toilette. Dann bin ich ins Bett der Tochter umgezogen. An Schlaf immer noch nicht zu denken. Es ist eine schlechte Idee, mit Hunger ins Bett zu gehen. Also stand ich um 2.30 wieder auf, aß eine Banane und eine halbe Tafel Schoki. Das passte wunderbar zu dem Rest der Christmas-Episode von Downton-Abbey, die ich noch nicht gesehen hatte. Zwischendurch noch ein paar Blogs gelesen, weil das Internet schwächelte. Gegen 4 beschloss ich, 3 Stunden Schlaf sollten es sein. Nachdem ich dann noch das latente Asthma beseitigt hatte, schlief ich wohl gegen halb 5 endlich. Ich hörte den Mann um 5.50 aufstehen und um 6.40 gehen, bevor um 6.48 mein Wecker klingelte.
Ich schleppte mich ins Schlafzimmer und kuschelte das Kind wach. Müsli-Frühstück für mich, Brot für das Kind. Anziehen war nur eine mittlere Quälerei. Das Kind machte sich Haarspangen ins Haar und ich musste auch eine haben. Brotdose befüllen und dann Endspurt im Anziehen, heute mit neuem Schneeanzug. Nachdem ich erst gestern Abend das Auto enteist hatte, hoffte ich auf Gnade heute morgen. Umsonst. Eine ordentliche Eisschicht war auf dem Auto, nur da wo der Schnee lag ging es einigermaßen. Großes (neues) Auto und dicker Bauch verhindern derzeit ein effektives Freimachen der Frontscheibe. Mit viel Wischiwaschi und Geduld geht’s dann einigermaßen. Naja, bis ich soweit war, hatte das Kind ausreichend Schnee gegessen, so dass sie fror und freiwillig ins Auto stieg (ohne, wie sonst immer, ihre Jacke auszuziehen!). Normalerweise brauch in für den Weg in den Kindergarten kein Auto, aber ich hatte um 9 Uhr einen Vorsorgetermin. Kind im Kindergarten abgeliefert, beinahe keinen Kuss gekriegt, weil sie so schnell verschwunden war.
Im Schneckentempo ging’s weiter zum Arzt, aber immerhin pünktlich. Erstmal CTG und dann Labor, dann Warten. Um kurz vor 11 dann endlich im Zimmer, mir einen Streptokokken-Test ausm Portemonnaie leiern lassen, dafür „umsonst“ einen Check des Fruchtwassers bekommen. Mann. Aber, alles prima soweit. Endlich fertig, musste ich mir gegenüber im Bioladen, auf dessen Parkplatz ich stand, erstmal ein Brötchen zur Stärkung holen. Stärkung fürs 2.Mal Enteisen des Autos, denn es hatte inzwischen geregnet. Yay, Winter.
Nach Hause geschlichen zu einem Telefontermin. Ein bissl Nachbereitung, ein schnelles Brötchen und dann wenigstens einmal kurz aufs Ohr hauen, bevor die nächste Telefonkonferenz startet. Die dann praktischerweise viel kürzer ist als angenommen, so dass ich danach tatsächlich noch ein bisschen zum „richtigen“ Arbeiten komme.
In Gedanken hatte ich eigentlich beschlossen, das Auto nun stehen zu lassen und das Kind zu Fuß vom Kindergarten abzuholen. Beim Rausgehen jedoch siedend heiß festgestellt, dass es ohne Einkauf kein Abendessen geben wird. Also doch schnell die Kiste und das Pfand, das ich noch tragen kann, eingepackt und mit dem Auto los. Abholen klappte relativ schnell (Ich hab nur etwa 5x „Schuhe anziehen“ und 7x „Jacke anziehen“ gesagt). Mehrfach versucht, dem Kind den Unterscheid zwischen Pfand und Altglas zu erklären, weil sie unbedingt ihren kleinen Korb (unser Altglas ist in einem großen Korb) entleeren wollte und sich dafür auf den Einkaufswagen stellen wollte (was nur beim Pfand geht). Naja, sie hat dann das Pfand gemacht. Beim Altglas hab ich später so blöd geparkt, dass ich mich beeilen musste und sie gar nicht zum Zuge kam. Eingekauft, dabei spontane Essensänderung von Tempura-Gemüse auf wärmendes Chilli con Carne beschlossen. Zuhause das dafür nötige Essen hochgetragen und gleich mal angesetzt. Dann dem Kind endlich sein neues Pixi-Buch vorgelesen, das sie (wohl) vom Kindergarten geschenkt bekommen hat. Der Mann kündigte sich für 18.00 an, ich wuselte noch ein bisschen durch Küche, deckte den Tisch und zeigte dem Kind seinen U-Pass, weil sie nach ihrem „Babypass“ fragte. Großer Renner ist hier im Moment ein Buch aus der Kindheit des Mannes, „Peter, Ida und Minimum“ in dem eine Familie ihr drittes Kind bekommt und die älteren Kinder aufgeklärt werden. Die Kinder spielen dann mit ihren alten Babypässen.
Der Mann kam durchgefroren und wir aßen zusammen. Das Kind verlangte Sandmännchen und war schon recht müde, obwohl es noch gut 20 Minuten bis dahin waren. Ich schlug vor, dass sie auch schon den Maulwurf vorher schauen könne, wenn sie Schlafanzug anhat und Zähne geputzt hat. Der Mann erbarmte sich und zog das mit ihr durch, alleine kann sie sich da schlecht aufraffen. Ich rief meine Schwester an, weil wir ein paar finanzielle und organisatorische Dinge bezüglich der Wohnung meines Vaters und dem bevorstehenden Umzug meiner Mutter zu klären hatten. Und dann musste ich auch schon los zu ersten Stunde meines Geburtsvorbereitungskurses. Zu dem ich mal wieder zu spät kam, weil Parkplätze an der Ecke schwierig und die Beschilderung etwas irritierend war.
Die Hebamme macht einen netten und erfahrenen Eindruck, die anderen Teilnehmerinnen auch, zumindest was den ersteren Aspekt angeht. Erfahren ist nur eine weitere Zweitgebärende. Nach Tee, Organisatorischem, einer Vorstellungsrunde und einigen Übungen war es dann auch schon wieder vorbei. Durch den Schnee zurück zum (nur) vollgeschneiten Auto, das diesmal einfach mit Scheibenwischern frei zu kriegen war. Zuhause den Mann den letzten Einkauf ausräumen lassen, ein paar Dinge besprochen und diesen Eintrag fertiggestellt. Und noch etwas Müsli gegessen, denn hungrig kann ich nicht schon wieder ins Bett gehen. Gute Nacht.
Mehr von diesem Tag gibt’s wie immer bei Frau Brüllen.